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Details zu p ( r ) onto!

Der Buchstabe «r» von pronto! umfasst folgende vier Teile:

recognize - erkennen

Wie ist unser inneres Wetter?

Wenn wir mit dem ersten Schritt «pause» innehalten wenden wir den Blick uns selbst und unserem Erleben zu. Wir machen einen Art kurzen inneren Wetterbericht, der Antwort auf Fragen gibt wie: 

  • Wo bin ich gerade?

  • Wie geht es mir körperlich?

  • Wie ist meine Gestimmtheit?

  • Welche Gefühle erlebe ich?

  • Wie ist mein Anspannungsniveau?

  • Was beschäftigt mich gerade?

  • Welche Handlungs- und Denkimpulse sind da?


Es ist, als würden wir umfassend einem guten Freund antworten, der uns ehrlich interessiert und nicht nur als leere Begrüssungsfloskel fragt: Wie geht es dir?
Wenn wir versuchen innezuhalten und zu beschreiben, wie es uns geht, werden wir erstaunt feststellen, dass in unserem Erleben viel los ist. Ein Gedanke folgt dem andern, löst ein Gefühl aus, dem wiederum andere Gedanken und Handlungsimpulse folgen etc. Es ist ein als würden wir ein in ein rasend schnell drehendes Kaleidoskop schauen. Der Wetterbericht, den wir vor wenigen Augenblicken noch formulierten, müsste eigentlich laufend aktualisiert werden. Wir erkennen, dass unser Erleben nicht statisch ist, sondern sich laufend verändert. Ein Erlebensinhalt führt zum Nächsten. Unser Wetterbericht ist also weniger ein statisches Bild, sondern eher ein Wetterfilm der die Bewegungen unseres aktuellen Erlebens wiedergibt.
Ein interessanter und sehr aussagekräftiger Massstab für unser Erleben und unseren Grad an erlebter Sicherheit, ist unsere innere Anspannung.

respect - nichts ausschliessen

Nichts ausschliessen und verurteilen

Nicht immer werden wir das, was wir in unserem Erleben bemerken in Gänze toll finden. Da gibt es Hochdruckgebiete und Gewitterzellen, starke Winde und Regenfälle etc. Vielleicht würden wir uns gerne entspannter, fröhlicher, selbstsicherer etc. fühlen, als wir uns tatsächlich im Moment fühlen. Nicht selten werden in uns kommentierende Stimmen vernehmen wie: «Ich sollte schneller sein!» Ich muss das perfekt hinbekommen!»; «Lass Dich doch nicht so gehen!»; «Sei entschlossener!»; «Ich wünschte, mich würde das nicht so mitnehmen!»; «Man, ist das peinlich…!» etc.
Diese kommentierende Tonspur in unserem Wetterbericht gehört mit zum Wetterbericht und macht ihn interessant. Solche Stimmen geben uns Hinweise auf nicht mehr hinterfragte Lebensannahmen und Wertvorstellungen, die wir uns in unserer Vergangenheit, oft in der frühen Kindheit als eine Art Schutzmechanismus angeeignet haben oder die unsere Umwelt prägten.
Für unseren Wetterbericht ist es wichtig, nichts auszuschliessen sondern alles was sich zeigt zuzulassen und neugierig, wertschätzend anzunehmen. Wenn wir unser Erleben wirklich kennenlernen möchten gehört Alles, was sich zeigt mit dazu.

remember - erinnern

Unseren Wünschen und guten Erinnerungen Raum geben

Kritische Stimmen sind interessant, weil sie uns einen Hinweis darauf geben, in welche Richtung wir uns gerne entwickeln würden. So klingt bei der kritischen Stimme «Ich sollte schneller sein!» der Wunsch mit «Ich würde es gerne ruhiger angehen». Meist werden bei unserem inneren Wetterbericht die kritischen Stimmen dominieren. Schauen Sie einmal genau hin, welche Wünsche bei ihren kritischen Stimmen unterschwellig mitklingen. 
Wir können uns aber auch ganz direkt fragen, wie wir eigentlich gerne sein möchten und unser Erleben und gestalten möchten. Wir können uns auch fragen, was uns jemand, der uns wirklich zugewandt ist und uns gut kennt, wünschen würde. Vermutlich werden wir zu Wünschen kommen wie: «Ich wäre gerne entspannter!»; «Ich hätte gerne mehr Selbstvertrauen!»; «Ich wünschte mir, ich könnte zu meinen Wünschen stehen!»; «Ich wäre gerne grosszügiger und nicht so ein Knauserer!» etc. In ihnen zeigt sich, wie wir unser Leben gerne leben, wie wir selber gerne sein und unser Leben leben möchten.
Wir werden auch feststellen, dass es durchaus Zeiten gibt, in den wir diese Wünsche tatsächlich leben. Vielleicht sind es Momente in unserer Freizeit, an unseren Wochenenden, während den Ferien oder auch in unserem Alltag, wenn wir weniger unter Druck stehen.

reshape - gestalten

Wir gestalten unser Erleben

Wir haben vorher gesehen, dass es für unseren Wetterbericht wichtig ist, nichts auszuschliessen. Nur so können wir zunehmend vertraut mit den wechselnden Verhältnissen in unserem Erleben werden. Vieles in unserem Erleben ist zwar so wenig gestaltbar wie das tatsächliche Wetter. Im Gegensatz zum Wetter, auf das wir überhaupt keinen Einfluss haben, können wir auf unser Erleben, unser inneres Wetter gestaltend Einfluss nehmen. Wir sind ihm nicht einfach nur ausgeliefert.
Damit unser gestaltender Einfluss nicht kontraproduktiv wird, müssen wir uns einer wichtiger Eigenschaft unserer Gedanken, Gefühle, Handlungsimpulse etc. bewusst werden. Sie alle leben von unserer Aufmerksamkeit. Ein Gedanke, ist nur so lang ein Gedanke, wie wir ihn denken. Ein Gefühl, ist nur so lange ein Gefühl, wie wir es fühlen. Tönt zuerst etwas verrückt, aber probieren sie es aus. Wo sind die Worte, die sie soeben noch lasen und die dazugehörigen Gedanken, sagen wir zum ersten Abschnitt weiter oben, zu «recognize»? Wo sind die Gedanken und Gefühle geblieben, die so vor einer halben Stunde hatten?
Es ist deshalb wenig erfolgversprechend, wenn wir versuchen Stimmen, Gefühle, Gedanken, Stimmungen, Handlungsimpulse ausgrenzen, sie aktiv zu bekämpfen. Leider führt das in aller Regel eher dazu, dass diese Ansichten und die damit zusammenhängenden Denk- und Verhaltensmuster durch die zwar negative Aufmerksamkeit, aber eben immer noch Aufmerksamkeit gestärkt und reaktiviert werden. Viel erfolgsversprechender ist es, wenn wir dem, was unser inneres Wetter vergällt, nachdem wir es klar gesehen und gewürdigt haben, die Aufmerksamkeit entziehen. Statt dessen schenken wir dem unsere Aufmerksamkeit, was uns guttut. Mit anderen Worten wir kämpfen nicht gegen unser Erleben und Erlebnisinhalte, sondern wir schwächen sie indirekt, indem wir unsere Aufmerksamkeit anderen, für uns heilsamen Inhalten zuwenden.
Um hier einem allfälligen Missverständnis vorzubeugen: Ich rede nicht der Verdrängung das Wort. Zum uns mit unserem Erleben vertraut werden lassenden Wetterbericht gehört das ehrliche und umfassende Hinschauen, Bemerken und auch Würdigen. Dann aber können und sollen wir das wählen, und das ins uns stärken und fördern, was uns gut tut, in dem wir ihm die Aufmerksamkeit zuwenden. 
Wir weiten so unsere oft auf das Negative verengte Perspektive und gewinnen Raum gegenüber all dem, was uns soeben in unserem Wetterbericht noch so beschäftigt hat. Sie werden feststellen, das das Bedrängende des Wetterberichts sich entspannt. Damit können wir gestaltend Einfluss auf unser Erleben nehmen. Damit können wir gestaltend Einfluss auf unser Erleben nehmen. Wir tun das, in dem wir unseren Wünschen und Erinnerung an Zeiten, in denen uns das schon gelungen ist Raum geben.

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